Man bewältigt ein Gebirge und man stolpert über einen Stein.
- Gertrud von Le Fort -
Krisensituationen
Krisensituationen bedeuten den Verlust des seelischen Gleichgewichts, den ein Mensch verspürt, wenn er mit Ereignissen und Lebensumständen konfrontiert wird, die er im Augenblick nicht bewältigen kann, weil sie von der Art und von dem Ausmaß her seine durch frühere Erfahrungen erworbene Fähigkeiten und erprobten Hilfsmitteln zur Erreichung wichtiger Lebensziele oder zur Bewältigung seiner Lebenssituation überfordern.
Krisenintervention umfasst alle Aktionen, die dem Betroffenen bei der Bewältigung seiner aktuellen Schwierigkeiten helfen.
Damit können negative, soziale, psychische und medizinische Folgen, die als Fehlanpassung oder psychischer Zusammenbruch jeder Krise innewohnen, verhütet werden.
Krisenintervention ist von Maßnahmen der Akutpsychiatrie, die bei akuten Psychosen, akuten Bewusstseinsstörungen, Intoxikationen (Vergiftungen) und dergleichen zu ergreifen sind, zu unterscheiden!
Ziel der Krisenintervention ist die Hilfe zur Selbsthilfe zu aktiver, konstruktiver innovativer Bewältigung und zu selbstständiger Entscheidungs- und kompetenter Handlungsfähigkeit.
Dazu nehme ich den Klienten an, wie er ist.
Ich fange dort an, wo der Klient steht und ich orientiere mich an seinen Bedürfnissen.
Trennung der Eltern
Trennung der Eltern bedeutet für ein Kind verlorene Sicherheit, Enttäuschung, Verlust eines Elternteils aus dem System Familie.
Es kann durch vielseitige Anzeichen auf seine seelischen Schwierigkeiten aufmerksam machen.
Dies reicht von völligem Rückzug bis Rebellion.
Eltern können sich in solch einer Situation überfordert fühlen, haben die Trennung jedoch beschlossen „besser getrennt, als ewige Streitereien“…
Beziehungskrisen
Oftmals können Beziehungskrisen aus Kommunikationsschwierigkeiten heraus entstehen...
Ein Partner spricht, der andere hört nicht mehr richtig zu...
Es wird das verstanden, was evtl. gemeint war und nicht das, was tatsächlich gesagt wurde…
Die beiden Partner haben sich auseinander gelebt, die Interessen sind nicht mehr die Gleichen…
Es kann Meinungsverschiedenheiten in puncto Kindererziehung geben…
Die Nähe der Eltern/Schwiegereltern kann als Eindringen in das Privatleben empfunden werden…
Für einen Partner kann der neue Beruf mehr Priorität haben, als die Familie…
Jeder Schritt im Leben - ob nun vorwärts oder zurück, aufwärts oder abwärts - ist immer eine Erfahrung.
- Verfasser unbekannt -
Neue Lebensumstände können die bisher gewohnten Strukturen des Alltags aus dem Lot bringen.
Neue Lebensumstände entstehen teils geplant durch Umzug, Arbeitsplatzwechsel, Heirat, Geburt, Scheidung; teils ungeplant durch Krankheit in der Familie, Todesfall, Arbeitslosigkeit, Kündigung, Unfall, Unfall bedingte Behinderung.
Alle Mitglieder dieses betroffenen Systems müssen sich auf diese neue Lebenssituation einstellen.
Die eine Person hat mit dieser jeweiligen Situation Schwierigkeiten, was sich erneut auf das System auswirken kann, die andere Person scheint diese Umstellung problemlos hinzunehmen…
Geburt eines Kindes
Die Geburt eines Kindes resultiert entweder aus einer gewollten, bzw. ungewollten Schwangerschaft, aus einer stabilen/instabilen Partnerschaft heraus.
Jede dieser genannten Formen verändert die Mutter, den Vater, den Alltag.
Möglicherweise gab es während der Schwangerschaft gesundheitliche Probleme, Zweifel und Ängste, welche die Geburt und die Zeit danach beeinflussen...
Ebenso kann sich der Geburtsverlauf anders entwickeln als geplant.
Aus einer normal geplanten Geburt kann plötzlich eine Kaiserschnitt Entbindung nötig werden, eine Frühgeburt droht...
Durchaus kann die Realität mit Kind anders sein, als man es sich vorgestellt hat, es die Freunde mit Kind im Vorfeld vor der Geburt erzählt haben…
Häufig fühlt sich die junge Mutter im Alltag mit Baby überfordert, kann ihren gewohnten Rhythmus durch den des Neugeborenen nicht mehr leben.
Sie ist mit Stillen/Füttern, Babyversorgung, der Verantwortung sehr eingespannt und vermisst die gewohnten sozialen Kontakte…
Möglicherweise ist das Baby ein so genanntes „Schrei – Baby“…
Schlafmangel macht sich bemerkbar.
Nicht selten fühlen sich junge Mütter als inkompetent, sind frustriert.
Gerade hier sind verständnisvolle Gesprächspartner wichtig, um mit der jungen Mutter Wege zur Verbesserung der belastenden Situation zu finden, damit das Familienleben wieder positiver gesehen, die Situation mit Baby angenommen werden kann.
Krankheiten in der Familie
Krankheiten in der Familie verändern das Zusammenleben.
Manchmal erkranken bereits kleine Kinder schwer, viele Arzttermine und Krankenhausaufenthalte müssen wahrgenommen werden.
Der Alltag muss neu organisiert und strukturiert werden, zumal möglicherweise noch Geschwisterkinder versorgt werden müssen.
Auch die Krankheit eines Elternteils (chronisch oder akut auftretend) prägt das Alltagsgeschehen.
Kinder stellen Fragen, machen sich Sorgen, haben Ängste. Auch der von der Krankheit Betroffene fragt sich, wie es zukünftig weiter geht.
Es ist nicht selten, dass kranke alte Menschen zuhause versorgt werden, eine an Demenz erkrankte Oma, der Opa lebt mit in der Familie.
Auch hier müssen sich alle Familienmitglieder auf diese neue Situation einstellen, das gewohnte Leben muss teilweise eingeschränkt werden, verlangt gerade der pflegenden Person viel Energie ab.
Hab Mut zur Veränderung, denn wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.
- Gustav Heinemann -
Probleme in der Arbeitswelt können aus verschiedenen Situationen heraus entstehen.
Manchmal ist der Arbeitsplatz unsicher – Zukunftsängste resultieren.
Auch können Konflikte mit Kollegen, der Konkurrenzkampf, das Ansehen bei Vorgesetzten für Schwierigkeiten verantwortlich sein.
Häufig zählt Stress und Zeitdruck durch immer mehr steigende Ansprüche und Anforderungen zum meist genannten Problem am Arbeitsplatz.
Die Selbstfürsorge und Psychohygiene ist in der heutigen schnelllebigen Zeit besonders wichtig, wird jedoch häufig vernachlässigt.
Überforderung, Resignation und Rückzug, emotionale Erschöpfung wie chronische Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Krankheitsanfälligkeit, Vermeidungsverhalten oder Leistungsunzufriedenheit können die Folge sein.
Strategien zur Prävention weiterer Folgen und die Bewältigung bereits bestehender Schwierigkeiten sind Ziel der Beratung.
Traumatisierung
Traumatisierungen sind schwerwiegende Ereignisse im Leben eines Menschen.
Hier ist ein aktives Zuhören besonders wichtig, damit der Ratsuchende für sich gültige Bewältigungsstrategien in der Belastungssituation herbeiführen kann.